Keldor
"Ich hörte, sie beten den Tod an! Das kann nichts Gutes verheißen. Aber das kommt davon, wenn man Nachbar zu den Schrecken der eisigen Schatten spielt! Räudige Wildesmenschen, mit Sicherheit."
Die Einwohner Keldors, Keldori genannt, leben in den Hoch- und Tiefländern im Westen Eltunais. Das sehr naturverbundene Volk unterscheidet sich von den meisten anderen Ländern des Kontinents schon durch die Tatsache, dass hier ein Matriarchat herrscht, welches sich nicht nur durch das weibliche Staatsoberhaupt, die Kelda, ausdrückt, sondern sich durch die gesamte keldorische Gesellschaft zieht. Dies liegt begründet in der Religion der Keldori, welche tief bis in die kleinsten alltäglichen Dinge eine Rolle spielt.
Religion Keldors
Die Keldori glauben an eine Unzahl von Göttinnen und Göttern mit differenzierten Zuständigkeiten. Dabei gibt es zwei Hauptgottheiten:
Morrighan - steht für den Tod, aber ebenso auch für das Leben. Der wichtigsten Göttin Keldors werden die Farbe Schwarz, der Mond (in der Sprache Keldors heißt das Gestirn daher wörtlich übersetzt "die Mond") und das Edelmetall Silber (welches damit das in Keldor wertvollste Metall darstellt) zugeordnet. Außerdem ist sie Inbegriff der Weiblichkeit und steht für den immerwährenden Wandel. Ihre Druidinnen tragen schwarze Gewänder und silberne, rituelle Sicheln.
Lugh - der Sonnengott. Dem männliche Gegenpart zur Morrighan werden die Farbe weiß, die Sonne (in der Sprache Keldors heißt das Gestirn daher wörtlich übersetzt "der Sonne"), das Edelmetall Gold zugeordnet. Er gilt als Inbegriff der Männlichkeit und steht für die Beständigkeit und das Gleichbleibende. Seine Druiden tragen weiße Gewänder und goldene, rituelle Sicheln.
Die beiden Kinder dieser Hauptgottheiten sind die wichtigsten Nebengötter der keldischen Mythologie und vereinen einzelne Aspekte ihrer Elterngottheiten:
Die Tochter - steht für bzw. wacht über die Erde und das Land Keldor, und damit das Reich der Lebenden.
Der Sohn - steht für bzw. wacht über den Himmel und die Sterne, und damit das Reich der Toten, denn die Keldori glauben, dass sie nach dem Tod in dem dunklen Totenreich weiterexistieren. Die Sterne werden dabei als die Lagerfeuer der Verstorbenen angesehen.
Zusammen bilden diese vier das Karo der Vier, welches die Vier zur wichtigen, magischen Zahl Keldors macht. Diese Zahl findet sich in der keldorischen Symbolik immer wieder, beispielsweise in Tetraskelen und im karierten Stoff, welchen die Keldori typischerweise für ihre Alltagskleidung verwenden.
Gesellschaft Keldors
Das Staatsoberhaupt Keldors ist die Kelda, die oberste Druidin der Morrighan. Ihr zur Seite steht der oberste Druide Lughs, welcher gleichzeitig ihr Mann ist. Durch die Verehrung der Todesgöttin als Hauptgottheit wirkt die Gesellschaft auf Außenstehende oft sehr düster, schon deshalb, weil man außerhalb Keldors meistens weibliche Vertreter der keldorischen Politik antrifft, welche traditionell auch Druidinnen der Morrighan sind und sich demnach schwarz kleiden. Durch die religiöse Verbindung der Weiblichkeit mit dem Wandel ist es in der keldorischen Gesellschaft fest verwurzelt, dass nur Frauen in derartigen Ämtern zu finden sind, ebenso wie es im Regelfall auch nur Frauen erlaubt ist, zu töten - nur wer Leben schenken kann, darf laut keldischem Glauben auch Leben zerstören. Das führt dazu, dass in Keldor bis auf wenige Ausnahmen auch nur Frauen Krieger werden, während die Männer (auch durch die religiöse Verbindung der Männlichkeit mit der Beständigkeit) in der Regel als Schafhirten und Bauern arbeiten, und damit die Versorgung der Bevölkerung Keldors sichern. Nichtsdestotrotz sind sich die Keldori durchaus bewusst, dass Männer Frauen häufig körperlich überlegen sind, und so werden besonders starke und gewandte Männer, welche in einem komplizierten Ritual von einer Druidin der Morrighan entsprechend gesegnet wurden, auch in die Reihen der Krieger Keldors aufgenommen.
Druiden beiderlei Geschlechts sind der Dreh- und Angelpunkt der keldorischen Gesellschaft und haben neben ihrer Bedeutung innerhalb der keldorischen Religion häufig auch Einfluss auf das Alltagsleben der Keldori haben - je nach der Bedeutung der Gottheit für welche sie zuständig sind.