Drachenkamm
"Der Drachenkamm ist ein weitläufiges Gebirge und damit ein Sprungbrett in die meisten Länder und Kulturen... wenn es nicht so verflucht unwegsam wäre!"
Der Drachenkamm ist ein Gebirgszug nordöstlich des Nebeltals. Hier gibt es unzugängliche Täler, schneebedeckte Hänge, Gletscher und vor allem eins: kargen Fels. Und dennoch kann sich Leben dort halten.
Nur wenige Händler kommen in diese Gegend, da sie als unwirtlich und verlassen gilt. Unheimliche Kreaturen sollen des Nachts ihre Kreise am Himmel ziehen, auf völlig lautloser Jagd. Tagsüber wird man vom Schnee auf den Gipfeln geblendet.
Sehr abgeschieden und versteckt gibt es jedoch einige von schroffen Felsen umrahmte Täler. In diesen durch reine Gebirgsbäche begrünten Nischen gibt es verstreut über das Gebiet einige wenige Siedlungen. Größer als die Dörfer des Flachlands zwar, aber dennoch winzig im Vergleich zu den Städten der großen Reiche.
Malgavia
Malgavia ist die größte dieser Ansiedlungen. Wie die anderen sind die Häuser hier halb in den Fels gehauen, halb aus Stein errichtet. Terrassenförmig klebt die Stadt an den Felswänden eines Tals. Überall sind schmale Treppen und Plateaus in den Fels gehauen. Dem Berg abgetrutzte Straßen führen an der Flanke entlang und in sie hinnein. Ein regelrechtes Labyrinth durchzieht das innere Gebiet des Drachenkamms. Diese Höhlen sind teils noch zur Zeit der Götter entstanden, andere wurden durch Jahrhunderte langen Bergbau in den Fels getrieben. Fakt ist, das kein Einwohner von Malgavia jemals über einen Berg zum Ziel seiner Reise gelangt sondern meist durch diesen hindruch.
Wirtschaft
Gemeinschaftliche Anstrengungen erlauben den Anbau von widerstandsfähigen Feldfrüchten in den Tälern. Doch die Fläche ist begrenzt. So hat niemand ein eigenes Stück fruchtbares Land und der Ertrag wird nach der Ernte aufgeteilt. Desweiteren lebt man von den reichen Metallvorkommen im Berg und auch schon manche Edelsteinlagerstädte wurde gefunden und ausgebeutet. Diese wertvollen Rohstoffe werden entweder verarbeitet oder gleich in rohem Zustand über unbekannte Passagen in die umliegenden Länder gebracht. Dort wundert man sich manchmal über die seltsam schweigsamen Menschen, die beladen mit wertvollsten Waren "aus dem Nichts" auftauchen und Unmengen an Lebensmitteln dafür aufkaufen. Bald verschwinden sie wieder und tauchen erst Monate später wieder auf.
Besonders wertvoll ist das sog. Dampfende Land. Hier ist es auch im Winter noch warm genug um ein zweites Mal die Ernte einzufahren. Die Wärme scheint aus der Erde selbst zu kommen. Ab und an liegt in der Mitte eines solchen Fleckens auch ein brodelnder Tümpel, eine blubbernde Teerpfütze oder eine angenehm warme Quelle.
Reiche Wälder ziehen sich an den Hängen an vielen Stellen in die Höhe. Holzwirtschaft war allerdings noch nie ein Standbein des Volks vom Drachenkamm. Und die Bedingungen sind schwierig.
Gesellschaft
Im Drachenkamm werden die knappen Resourcen und alles was man der Natur abringen kann geteilt. Keiner soll leer ausgehen, doch keiner soll auch mit seiner Arbeitskraft geizen.
Ein Ältestengericht regelt Streitigkeiten, schließt Ehen und bildet die "Regierung". Wobei es nie viel zu entscheiden gibt. Es gibt keine Steuern, kein Heer und kein offizielles Gesetz. Nur Tradition und die Weißheit der Alten.
Besonders angesehen sind jene erfahrenen Steinmetze und Bergleute (was im Drachenkamm eigentlich das gleiche ist), die sich darauf verstehen, Decken mit Bögen und Säulen abzustützen und vor allem die Wege des Winds und der Luft vorherzusehen vermögen. Denn die vielen Meilen unterirdische Verbindungen sind durch ein ausgeklügeltes System von Kaminen, Lichtschächten und Kammern belüftet, beleuchtet und beheizt. Letzteres bedeutet zwar nicht, dass man dort in leichtem Leinen herumtollen sollte, doch kalt oder gar frostig wird es hier unten nie. Dies ist wohl vor allem den Kammern, in denen die Temperatur der Luft immer weit jenseits der sommerlichen Temperaturen des Südens liegt, geschuldet. Auch eine Fackel ist in den Tunneln zu empfehlen. So gibt es zwar immer wieder Lichtbalken in der Dunkelheit, doch diese schaffen höchstens ein Zwielicht, das stellenweise auch in völlige Schwärze übergeht.