Was ist LARP?
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Die Abkürzung LARP kommt aus dem Englischen und steht für „Live Action Role Play“. In deutsch ist das nichts anderes als ein Liverollenspiel.
Liverollenspiel heißt, dass man selbst aktiv und live Rollenspiel erlebt. Wer wollte nicht schon immer einmal ein kühner Krieger sein oder ein mächtiger Magier? Beim Larp sind der Vorstellung (fast) keine Grenzen gesetzt und man kann so ziemlich alles darstellen. Im Zweifelsfall sollte man sich mit der Orga in Verbindung setzen.
Hinter jedem Larp steckt ein Organisationsteam, die die zu spielende Geschichte, auch Plot genannt, entwickeln und das Larp vorbereitet. Zumeist sind die Organisationsmitglieder während der Veranstaltung auch die Spielleitung.
Die Spielleitung, kurz SL, ist in erster Linie dazu da, die Geschehnisse im Allgemein und natürlich die Tätigkeiten der Spieler zu verfolgen. Sie überwachen die Kämpfe und versuchen die Sicherheit zu wahren, sodass nichts gefährliches passieren kann. Hierunter zählen einfache Dinge, wie die Spieler warnen, wenn sie sich im Kampf gefährlichem Gelände nähern, oder ihnen zu sagen, wann nur in Zeitlupentempo gekämpft werden darf. Die Anweisungen der SL sind immer folge zu leisten, ihr Wort ist oberstes Gebot im Spiel.
Bei einem „Stopp“-Befehl ist es allen Spielern untersagt, ihrer aktuellen Tätigkeit nachzugehen. Die Spieler müssen augenblicklich stehen bleiben und dürfen erst weiter spielen, wenn der „Stopp-Befehl“ wieder aufgehoben wird. Meistens betrifft dies Fälle, in denen sich jemand ernsthaft verletzt oder in denen eine plötzliche Gefahrensituation auftritt.
Spieler, auch SC (für „Spieler-Charakter“) genannt, sind die Akteure, die ihren eigenen Charakter spielen. Das heißt, sie spielen ein fiktives Lebewesen (Mensch, Magier, Elfe, Troll, Krieger...), das in der Spielwelt zu Hause ist. Sie können frei nach Laune ihren Charakter ausspielen.
Ein Charakter ist die fiktive Person, die ein Spieler in der Spielzeit auf dem Larp darstellt. Er reagiert und agiert zwar je nach Herkunft, Rasse und Geschlecht unterschiedlich, jedoch kann er, genauso wie ein reales Wesen, sterben. Dies kann im Kampf geschehen, durch vergiftete Tränke oder einfache Krankheiten.
NSCs sind kurz gesagt zum Bespaßen der Spieler da. Sie werden von Personen gespielt, die keinen eigenen Charakter haben, oder keinen eigenen Charakter darstellen wollen. NSCs sind in den Plot eingebunden und helfen der Orga das darzustellen, was diese geplant hat. Je nach Bedarf stellen sie Dämonen, Geister, Bauern oder andere plotrelevante Charaktere dar. Normalerweise besitzen sie ein je nach Interesse ausgeprägtes Hintergrundwissen und können, je nach Erlaubnis der Spielleitung, dieses unter den Spielern verteilen.
Es gibt meist vorangekündigte feste Zeiten, an denen gespielt wird. Man unterscheidet hierbei zwischen IT und OT.
Bezeichnet die „In-Time“- Phase. Das ist die Zeit, in der gespielt wird. In dieser Zeit sind weder Gespräche über die Bundesligatabelle, noch Plastikflaschen auf einsichtigen Tischen erwünscht. Je nach Setting befindet sich die Veranstaltung in dieser Zeit im Mittelalter oder einer anderen Zeit, die möglichst ambientig dargestellt werden sollte.
„Out-Time“ ist die Zeit, in der man als Spieler wieder in die normale Welt zurückkehren darf/muss. Meist ist die OT-Phase vor und nach einem Larp. Sämtliche Anweisungen der Spielleitungen sind „Out-Time“!
Unter Ambiente versteht man die sichtliche Atmosphäre der Veranstaltung. In einem Mittelaltersetting stören neongelbe Igluzelte und in Plastik eingepacktes Fleisch auf dem Tisch. Sobald man „In-Time“ ist, sollte man schauen, dass alle Elemente, die nicht in das Zeitalter der Geschichte passen, beseitigt, heißt an uneinsichtigen Stellen (z.B im Innern des Zeltes) versteckt werden.
Wenn man als Spieler aus welchen Gründen auch immer nicht mit seinem Charakter über das Feld laufen möchte, sich aber nicht umziehen will, benutzt man OT-Bändchen. Diese erhält man meistens bei der SL.
Auf den meisten LARP-Veranstaltungen gibt es OT-Bereiche, in denen man alltäglichen Beschäftigungen (Toilettengang, Nahrungsaufnahme, etc.) nachgehen kann. In dieser ausgewiesenen Zone kann man nicht angespielt werden.
Natürlich müssen beim LARP Regeln befolgt werden. Es gibt verschiedene Regelbücher (z.B. DragonSys oder eigene Abwandlungen) in denen die allgemeingültigen Regeln niedergeschrieben sind. Sie betreffen zum Großteil wie die Punkteverteilung festgelegt wurde und was man beim Ausspielen von Magie, Alchemie, Heilung zu beachten hat.
Gerade bei der Verwendung von Magie ist man auf seine Fantasie angewiesen, da sich echte Magie natürlich nicht darstellen lässt. Für einen Feuerball wirft der Magier zum Beispiel einen roten Gummiball. Wenn ein Spieler von diesem Ball getroffen wird, darf er die Schmerzen so ausspielen, wie sie ein echter Feuerball verursacht hätte. Das Selbe gilt für den Kampf. Im Larp kämpft man für gewöhnlich mit Polsterwaffen. Wird man von einer Waffe getroffen gibt dieser Schlag genau so viel Schaden, wie er es im echten Leben auch getan hätte.
Je nach Spielsystem hat ein Charakter eine gewisse Anzahl von Lebens-, Energie- und Magiepunkten. Mit Energie- und Magiepunkten (EP und MP) können die Charaktere neue Dinge erlernen, die Lebenspunkte sind eine Energieleiste für die Kraft, die der Charakter noch hat. Wird man im Kampf zu oft getroffen oder von einer Vergiftung nicht geheilt, gehen die Lebenspunkte auf 0 und der Charakter muss von einem Heiler verarztet werden.
Ich selbst spiele in einem Fantasysetting, weshalb ich sämtliche Angaben darauf bezogen habe. Natürlich gibt es noch weitere Settings, in denen man spielen kann.